GEFÖRDERTE
PROJEKTE
Der ARCHE-Freundeskreis fördert dringende Projekte für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in den Hamburger ARCHEN.
Neben diesen Projekten finanziert der Freundeskreis die wertvolle Arbeit der ARCHE über einen festen Zuschuss zu den Gehaltskosten. Denn die langfristig angelegte Arbeit mit den Kindern basiert auf dem kontinuierlichen Aufbau einer verlässlichen Beziehung zu jedem einzelnen Kind. Dieses ist ausschließlich durch festangestellte Mitarbeitende realisierbar.
Ihre Spende ist wichtig! Jeder Euro zählt und kommt direkt beim Kind und Jugendlichen an.
Schulische Förderung
Viele ARCHE-Kinder wohnen in beengten Verhältnissen und haben keinen ruhigen, eigenen Arbeitsplatz. Aufgrund oft geringer Deutschkenntnisse können viele Eltern ihrem Kind nicht helfend zur Seite stehen. Es entstehen Bildungslücken, die allein nur schwer wieder geschlossen werden können.
Durch die individuelle schulische Begleitung fördern die ARCHE-Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen die Kinder und Jugendlichen im schulischen Bereich. Damit stärken sie die Schüler und Schülerinnen, begleiten sie bis zum Schulabschluss und darüber hinaus in die Ausbildung. Ganz nebenbei wird eine feste Beziehung zu dem ARCHE-Kind aufgebaut, so dass dieses sich mit seinen Fragen, Nöten und Sorgen an seine Bezugsperson wenden kann.
Die regelmäßige Hausaufgabenhilfe in den Räumen der ARCHE ermöglicht den Kindern, ihre Schulaufgaben an einem festen Arbeitsplatz zu erledigen. Jederzeit können sie um Hilfe bitten, die Mitarbeitenden widmen sich dem einzelnen Kind und es wird ermutigt, an sich selbst zu glauben.
Bei Bedarf bekommen die Kinder Einzelnachhilfe. In der 1:1 Situation begleiten Mitarbeitende, Honorarkräfte oder auch Ehrenamtliche die Schützlinge vorwiegend in den versetzungsrelevanten Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch.
Dabei geht es nicht nur um Kinder und Jugendliche, die sonst gar nicht in der Schule mithalten könnten, sondern oft auch um solche, die besondere Fähigkeiten haben und die dank der Unterstützung einen höheren Schulabschluss anpeilen.
Diese gezielte Förderung erfolgt in Kooperation mit den jeweiligen Lehrern. Das rundum positive Ergebnis der Nachhilfe in der ARCHE: Immer mehr Kinder und Jugendliche erreichen ihren avisierten Schulabschluss.
Rund 200 Kinder und Jugendliche profitieren heute von der schulischen Förderung in den Hamburger ARCHEN.
Die Kosten pro Schüler*in bei wöchentlich 2 Stunden Nachhilfe betragen 120 Euro im Monat.
Mahlzeiten
Gemeinsame Familienmahlzeiten, eine gelebte Tischgemeinschaft sowie ein gesundes Essen sind vielen Kindern und Jugendlichen der ARCHE fremd. Das liegt zum einen daran, dass die Eltern arbeiten und oft nicht zu Hause sind aber auch an kulturellen Unterschieden.
In den Kinderhäusern der ARCHE gibt es nach der Schule ein warmes Mittagessen – oftmals die erste Mahlzeit der Kinder am Tag. Am gedeckten Tisch essen die Mitarbeitenden zusammen mit den Kindern. Dabei sind die Gespräche über die Schulerlebnisse und Sorgen der Kinder enorm wichtig. Entgegen der lauten und oft unter Zeitdruck ablaufenden Schulmahlzeiten findet in der ARCHE in einem ruhigen Moment eine kommunikative, geordnete Gemeinschaft am Tisch statt.
Ein Mittagessen kostet 5 Euro.
Immer wieder fragten Kinder vor dem Nach-Hause-Gehen, ob sie Reste vom Mittagstisch mitnehmen könnten. Dies zeigte dem ARCHE-Team, dass es trotz Ganztagsschule bei der Grundversorgung von Kindern und Jugendlichen einen großen Bedarf gibt. Gegen Ende des Monats ist oft der Kühlschrank leer und so wird die Zeit vom Mittagessen bis zum nächsten Frühstück für die Kinder sehr lang.
Die ARCHE reagierte prompt und führte das Abendessen ein. Gemeinsam mit den Kindern wird das Essen zubereitet, dann sitzen alle zusammen am Tisch – eine Gemeinschaft, die viele von zu Hause so nicht kennen. Und ganz nebenbei sehen die Kids, wie Gemüse und Obst verwertet werden.
Diese Erfahrungen machen auch die Jugendlichen, die erst spät nachmittags nach der Schule in den Räumen der ARCHE in Billstedt und Harburg sowie des Jugendhauses in Jenfeld erscheinen. Gemeinsam wird gekocht oder es werden gesunde Snacks zubereitet und anschließend am Tisch gemeinsam gegessen. So erfahren die Jugendlichen Vieles über Hygiene in der Küche, gesunde Ernährung und die eigenständige Zubereitung von Mahlzeiten.
Ein Abendessen kostet 3 Euro.
Ferienprogramme
Viele ARCHE-Kinder leben mit ihren Familien in beengten Verhältnissen. Die Kinder haben teilweise ihr Wohnquartier noch nie verlassen, sind kaum als Familie oder allein verreist. In den Ferien passen sie häufig auf die jüngeren Geschwister auf, da die Eltern arbeiten. Die Sorgen und Nöte der Eltern erleben sie täglich hautnah, eine für Kinder oft belastende Situation.
Die ARCHE sieht hier klaren Handlungsbedarf und holt durch Ausflüge die Kinder aus ihrem schwierigen Umfeld heraus. Tagestouren in den Hafen, Stadtpark, Zoo, Kino, Planetarium, Schwimmbäder und weitere Ausflüge eröffnen neue Perspektiven und Erfahrungen, die diese Kinder sonst nie machen würden.
Die Feriencamps in Zeltlagern oder Jugendherbergen ermöglichen den Kindern eine unbeschwerte Woche, in der sie ganz Kind sein dürfen. Immer steht das Camp unter einem Motto, wie „Was macht mich stark?“, „Wer ist mein Vorbild?“. Viele Aktivitäten finden draußen statt, Kinder erleben teilweise erstmals die Natur und laufen barfuß durch den Wald. In dieser Woche wird die Beziehung zum Kind intensiv vertieft, weil sich die Betreuenden den einzelnen Kindern eine ganze Woche lang widmen können. Einige Kinder öffnen sich erstmals den Mitarbeitenden mit ihren Ängsten und Sorgen, an die in der weiteren Arbeit angeknüpft werden kann.
Circa 250 bis 300 Kinder verreisen mit der ARCHE in den Schulferien.
Die Kosten für ein Kind in einer Woche Feriencamp betragen 220 Euro.
Auch im Jugendbereich finden jährlich in den Ferien Camps statt. Die Jugendlichen schätzen hier besonders die gute Gemeinschaft, in der sich häufig für sie neue Perspektiven und Freundschaften entwickeln. Auch hier steht das Camp unter einem Motto, wie: “Wo ist meine Heimat?“, „Menschenwürde“. Die etwa 100 Jugendlichen arbeiten an Themen über das Leben, die ihnen immer wieder klar machen, wie wertvoll ein jeder Mensch ist, dass sie ihren eigenen Weg aufrecht und stolz gehen können und dieses auch schaffen.
Für einen Jugendlichen kostet eine Woche Feriencamp 330 Euro.
Talentförderung
„Du bist einzigartig“, „Du wirst geliebt“, das sind Sätze, die die Kinder in der ARCHE häufig hören. Die Mitarbeitenden ermutigen die Kinder, an sich selbst zu glauben und ihren Neigungen nachzugehen.
Die ARCHE bietet im Bereich Musik ausgewählten Kindern und Jugendlichen Gesangs-, Gitarren- und Klavierunterricht an. Auch hier erfahren die Kinder durch gemeinsames Musizieren, dass sie eine Begabung haben, der sie nachgehen können und die zu Erfolgen führt.
Eine Gruppe Jugendlicher folgt ihrer Neigung zum Poetry Slam und Rap und ist mit diesem Können bereits in Contests aufgetreten, sie gewannen Preise und sind begabte Autoren.
Im Bereich Sport bekommen die Kinder Schwimmunterricht (viele können nicht schwimmen) und erlernen das Fahrradfahren. HIP HOP Kurse bringen die Kinder in Bewegung, einige Mitarbeitende im Ehrenamt geben gezielt Fußballtraining. Sehen die Mitarbeitenden ein größeres Potential in bestimmten Sportarten, so ermutigen sie das Kind, in den nahe gelegenen Sportverein einzutreten und gezielt zu trainieren.
Workshops wie „Bewerbungstraining“, „Was ist eine gesunde Ernährung?“, „Anleitung zur Zahnpflege“, bringen neue Perspektiven in das Leben der ARCHE-Kinder und Jugendlichen und führen sie in ein selbstbestimmtes Leben.
Ältere Jugendliche, die in die ARCHE zurückkommen, um die Mitarbeitenden in ihrer Arbeit ehrenamtlich zu unterstützen, berichten, sie seien durch die Förderung im kreativen und sportlichen Bereich deutlich leistungsfähiger in der Schule geworden.
Familienarbeit
Finanzielle Sorgen, kulturelle Fragen und Trennungen von Ursprungsfamilien, fordern Familien in den Brennpunktgebieten Hamburgs stark heraus. Neben den Kindern hat die ARCHE daher auch deren direktes Umfeld – die Familie – im Blick. Im Gespräch erfahren die Eltern Wertschätzung und Unterstützung durch die Familienbeauftragte der ARCHE. Sie ist Ansprechpartnerin bei kleineren und größeren Problemen und begleitet auch bei Behördengängen.
Alle zwei Monate werden Mütter und Väter zum Eltern-Café eingeladen. Vorträge zu Themen wie „Was gehört in die Hausapotheke“ oder „Schuldnerberatung“ helfen den Eltern im Alltag. Hier lernen Eltern andere Familien kennen und vernetzen sich zur gegenseitigen Hilfestellung. Absatz
Die im Alltag häufig belasteten Familien haben einmal im Jahr die Gelegenheit, mit ihren Kindern zu verreisen. In dieser Zeit der Familienreise werden die Kinder sicher betreut, die Mütter „verwöhnt“, es werden Erziehungsfragen bearbeitet und über die Perspektiven der Mütter gesprochen. Väter werden von den mitreisenden Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der ARCHE in Gesprächen für den Lebensalltag gestärkt. Die gemeinsamen Erlebnisse der Familien führen zu neuen Möglichkeiten des Zugangs zu den eigenen Kindern. Die Familien erleben oftmals die ersten gemeinsamen Tage außerhalb ihres Wohnortes.
All diese Aktivitäten der ARCHE verfolgen das Ziel, die Familien zu stärken und ihnen im Alltag zur Seite zu stehen.
Mutmacher
Die offene Arbeit des Jugendhauses ist die Anlaufstelle für die jungen Erwachsenen. Sie kommen in die Räume des Jugendhauses OASIS zum gemeinsamen Abendessen, Billardspiel, Kinoabend oder sonstigen Aktivitäten. Lernen die Mitarbeitenden die Jugendlichen besser kennen, öffnen sich diese und es treten Fragen, Sorgen, Nöte oder Probleme zutage. Die Mitarbeitenden und die Jugendlichen lernen einander besser kennen – es entstehen vertrauensvolle Beziehungen und die Jugendlichen finden bei Fragen und Problemen Hilfe.
Hier greift Mutmacher, die individuelle Betreuung von Jugendlichen. Mutmacher gliedert sich in folgende Bereiche:
In der Lebenshilfe stehen die individuellen Begleiter*innen den oftmals emotional belasteten Jugendlichen zur Seite. Ängste und Sorgen werden besprochen, Lösungswege erarbeitet. In akuten Fällen findet eine gute Zusammenarbeit mit therapeutischen Hilfsangeboten im Stadtteil statt.
In der schulbegleitenden Hilfe dürfen die Jugendlichen das Nachhilfeangebot der ARCHE entweder vor Ort oder online wahrnehmen. Die ARCHE bietet in den Räumen des Jugendhauses Lernorte an, wenn dem Jugendlichen Zuhause kein ruhiger Arbeitsplatz oder Computer zur Verfügung steht.
Der Übergang Schule – Beruf ist ein sehr entscheidender Moment im Leben eines jungen Menschen. Mit den Jugendlichen wird langfristig erarbeitet, welchen Schulabschluss sie anstreben können, welches ihre Stärken und Interessen sind. Die jungen Erwachsenen werden bei der Wahl eines Praktikumsplatzes, einer Ausbildungsstelle oder auch bei der Bewerbung um ein Stipendium oder einen Auslandsaufenthalt unterstützt.
Das Fördern kreativer und sportlicher Fähigkeiten stärkt den Jugendlichen in seinem Selbstwert. Einzel- oder Gruppenunterricht in Gesang oder Instrumentalunterricht, Poetry Slam und Rappen lassen Talente entdecken und führen zu Erfolgen, die die Jugendlichen für ihr Leben stark machen.
Eine von der Boston Consulting Group pro bono durchgeführte Studie ermittelte in 2017 bei 100 Jugendlichen einen messbaren gesellschaftlichen Mehrwert durch die Förderprojekte der ARCHE, insbesondere durch bessere Bildung, gesellschaftliches Engagement, gesünderes Leben sowie Straffälligkeitsprävention der Jugendlichen.
Lerncamp
Das Lerncamp des Jugendhauses findet jährlich in den Märzferien vor den anstehenden Prüfungen des ersten Schulabschlusses (ESA), des mittleren Schulabschlusses (MSA) oder des Abiturs statt. Hier reisen 30 bis 35 Jugendliche an einen stillen Ort, um sich gezielt auf die bevorstehenden Prüfungen vorzubereiten. So erleben viele Jugendliche teilweise erstmals, dass Lernen Spaß macht und zu guten Erfolgen führt.
Zweimal täglich begleiten Honorarkräfte und Mitarbeitende die Schüler und Schülerinnen in intensiven Lerneinheiten. Bevor ein Jugendlicher zum Camp fährt, sucht er selbstständig den Kontakt zum Fachlehrer seiner Schule, um die Lerneinheiten im Camp maßgeschneidert für die Jugendlichen erstellen zu können und effektive Hilfe zu bieten.
Darüber hinaus stehen Gespräche der Mitarbeitenden mit den Jugendlichen über das Leben und mögliche weitere Pläne nach dem Schulabschluss im Fokus. Die jungen Menschen werden motiviert und darin bestärkt, ihren eigenen Ausbildungs- und Lebensplänen nachzugehen.
Neben dem Schwerpunkt des Lernens stehen in dieser intensiven Woche auch gemeinsame Mahlzeiten, Bewegung und Freizeitaktivitäten auf dem Programm. Am Ende eines jeden Lerncamps überwiegt die positive Erkenntnis, dass es viele gute Gespräche gab, niemand wirklich allein war und die Gemeinschaft auch durch einen fehlenden Handyempfang enorm gestärkt wurde!
Das Lerncamp findet bereits seit mehr als zehn Jahren statt. Dabei ist bemerkenswert, dass die avisierten Schulabschlüsse sich verändert haben. Zu Beginn der Lerncamps strebten fast alle teilnehmenden Jugendlichen den ersten allgemeinen Schulabschluss an (früher: Hauptschulabschluss). Heute haben die Jugendlichen auch den MSA und das Abitur im Blick.
Sponsoren
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