Mutmacher Camp Bericht 2024
„Mut ein „Mutmacher“ zu werden“, hatten in der ersten Ferienwoche 38 Hamburger Jugendliche. Auch in diesem Jahr fand wieder das Mutmacher Camp statt, für das die Jugendlichen aus den ARCHEN Jenfeld, Billstedt und Harburg, gemeinsam mit den 12 Mitarbeitenden nach Hamburg-Wedel reisten. Wie auch im vergangenen Jahr fand das Camp von Montag bis Freitag im Schullandheim der wunderschön an der Elbe gelegenen Freiluftschule Wittenbergen statt.
Vor Ort teilten sich die Jugendlichen in drei verschiedene Kurse auf, um in unterschiedlichem Umfang und Intensität zum Thema Leiten von Kinder- und Jugendgruppen geschult zu werden. Dabei kamen neben theoretischen Inhalten auch vielfältige erlebnispädagogische Spiele und handlungsorientierte Übungen als pädagogische Mittel zum Einsatz.
In jedem dieser Kurse gab es Themeneinheiten zur eigenen Persönlichkeit und individuellen Stärkeprofilen, Gruppendynamik, Spielepädagogik, (An-)leiten von Gruppen und Präsentieren.
Im Schnupperkurs für die 13-15-jährigen Teilnehmer, die erstmals mit auf das Mutmacher Camp fuhren, lag der Fokus darauf den Jugendlichen einen ersten Einblick in die Kinder- und Jugendarbeit zu ermöglichen und sich selbst aktiv auszuprobieren. In kleinen Gruppen hatten sie die Aufgabe sich ein Spiel für die anderen Gruppenteilnehmer auszudenken und dieses anzuleiten und erfuhren wichtige Kriterien, die für die Planung und Durchführung von Übungen mit Gruppen wichtig sind.
Der mit 19 Teilnehmenden am stärksten besuchte JuLeiCa-Kurs, war der Qualifikationskurs zur Beantragung der Jugendleitercard. Hierbei handelt es sich um eine bundesweit anerkannte Legitimation für Ehrenamtliche in der Kinder- und Jugendhilfe, welche zudem auch als Qualifikationsnachweis dient. In diesem Kurs konnten die Jugendlichen ab einem Alter von 15 Jahren in einem abwechslungsreichen und auch intensiven Kursprogramm alle notwendigen Kenntnisse und Kompetenzen erlangen, die für die ehrenamtliche Arbeit mit Kinder- und Jugendgruppen notwendig sind. Eigenständig bereiteten die Jugendlichen thematische Referate vor und entwickelten eigene Spiele. Diese wurden dann, unter Berücksichtigung der zuvor erworbenen entwicklungspsychologischen und gruppendynamischen Aspekte mit den Teilnehmenden des Schnupperkurses durchgeführt. Anschließend wurden die Übungen reflektiert und sich gegenseitig Feedback gegeben.
Neben den extrinsischen wissenschaftlichen Inhalten der Gruppendynamik, gab es ein Modul, bei dem sich die Jugendlichen, unter Zuhilfenahme des DISG-Persönlichkeitstests, ausgiebig mit sich den Stärken und Schwächen ihres Persönlichkeitsprofils auseinandersetzen durften. und sich miteinander austauschen konnten, woraufhin sie miteinander in den Austausch gingen. Neben der Qualifikation ermöglicht die JuLeiCa den Inhaber zahlreihe Benefits, wie beispielsweise vergünstigte Eintritte bei diversen Freizeit- und Kulturveranstaltungen.
Der Aufbaukurs richtete sich an alle Jugendlichen, die bereits eine JuLeiCa erworben und über ein grundlegendes Fachwissen zur Anleitung von Kinder- und Jugendgruppen verfügen. Der Fokus hier lag insbesondere auf der praktischen Anwendung der im JuLeiCa-Kurs erworbenen Lerninhalte, sowie der Reflexion und der tieferliegenden Erforschung der eigenen Persönlichkeit. Hierzu wurde unter Anderem der Myers Briggs Persönlichkeitstest, auch bekannt als „16-Personalities“ durchgeführt und so ein ganz individuelles Persönlichkeitsprofil mit den einhergehenden Stärken und Herausforderungen erforscht.
Besonderes Highlight für alle Jugendlichen und Mitarbeitenden war ein komplettes Abendprogramm, das von den Teilnehmenden des Aufbaukurses geplant, koordiniert und durchgeführt wurde. Dabei gab es verschiedene Stationen, wie ein Lagerfeuer mit Stockbrot, Stationen zum entspannt oder auch aktiv Spielen oder musizieren. Dank dieser vielfältigen Aktionen konnte jeder verschiedene Stationen ausprobieren und mindestens eine Station finden, die ihn oder sie sehr angesprochen hat. So wurde ein Abend gestaltet, der vielen Teilnehmenden als Highlight in Erinnerung geblieben ist. Umrahmt wurden diese intensiven und lehrreichen Gruppenzeiten von einem vielfältigen Programm und diversen Workshops. In den Mittagspausen hatten die Jugendlichen so Zeit gemeinsam das Spiel Werwolf zu spielen, an Beauty- und Wellnessangeboten teilzunehmen, einen Gesangs- oder Gitarrenworkshop zu besuchen und natürlich die Möglichkeiten der Unterkunft mit Tischtennisplatte und Fußballfeld auszukosten.
Nach dem gemeinsamen Abendessen wurde der Abend mit einem gemeinsamen Programm fortgesetzt. Dieses wurde mit zwei bis drei gemeinsam gesungenen Liedern begonnen, gefolgt von einem geistlichen Impuls. Gemeinsam wurde hier ein Teil des Lebens von König David gehört und dazu ermutigt zu überlegen welchen Riesen jeder individuell im Leben gerade gegenübersteht und welche Schritte notwendig sein könnten, um die eigene Komfortzone zu verlassen.
Es war sehr schön zu sehen, dass – insbesondere die Jugendlichen, die bereits vorher schon auf Camps unterwegs waren, laut und voller Freude mitgesungen haben und die allermeisten gespannt den Inhalten der Impulse lauschen wollten. Das sich anschließende Abendprogramm bereitete den Jugendlichen mit einer Spieleshow, einer Nachtwanderung zur Elbe, dem vom Aufbaukurs gestalteten Abend und einer bunten Abschlussparty am letzten Abend viel Gelegenheit für Spaß, Spannung und gute Gemeinschaft. Beim Themenabend mit dem Titel „Mein-Glaube“ wurden die Jugendlichen eingeladen sich mit ihrem eigenen Glauben auseinanderzusetzen, Tiefgang zu wagen, sowie von und miteinander zu lernen.
Es war, trotz krankheitsbedingter Ausfälle im Team, ein rundum gelungenes Camp das neben der Vermittlung der thematischen Inhalte viel Zeit für Gemeinschaft und Qualitätszeit mit den Jugendlichen geboten hat.
O-Töne von den Teilnehmenden:
„Ich habe gelernt mir selbst besser zu vertrauen und mutiger zu sein.“
„Ich fühle mich viel sicherer, wenn ich vor einer Gruppe stehe, weil ich das Verhalten von Einzelnen nun besser einordnen kann.“
„Mein Highlight war die Gemeinschaft und neue Freundschaften, die ich schließen konnte.“