Ohne Ehrenamt geht es nicht!
Ob Hausaufgabenhilfe, Essensausgabe, Spenden sammeln, IT Beratung, Kassenprüfung – wer die ARCHE kennt, weiß dass vieles nur mit Hilfe von Ehrenamtlichen funktioniert. Die ARCHE finanziert sich zu nahezu 100% über Spenden. Hilfe von außen ist also unerlässlich.
An dieser Stelle interviewen wir Menschen, die die ARCHE mit Engagement und Herz unterstützen. Wir wollen wissen, warum sie sich – zum Teil schon über viele Jahre – für die Kinder und Jugendlichen der ARCHE einsetzen. Aktuell sind mehr als 80 freiwillige Helfer*innen mit unterschiedlichsten Aufgaben in den Hamburger ARCHEN unterwegs.
Heute befragen wir Bernhard Fliegel. Er packt da an, wo handwerkliche Hilfe gebraucht wird. Mal ist es ein Gartentor, was wieder mal nicht zugeht oder die Roller und Fährräder der Kinder, die ordentlich genutzt werden und auf deren Sicherheit stets ein Auge geworfen wird.
Bernhard, wie bist du zur ARCHE gekommen?
Ich habe zufälllig Frau Caren Miosga 2020 in der NDR Sendung „DAS!“ gesehen, als sie von der geplanten Neueröffnung der Harburger ARCHE erzählte und hier für das Ehrenamt warb. Einige Telefonate später fuhr ich in die Harburger ARCHE.
Was genau machst du im Ehrenamt?
Jeden Dienstag bin ich in der ARCHE in der Maretstraße und schaue auf alles, was in der letzten Woche kaputt ging, immer schon repariert werden musste oder abgenutzt ist. Das sind in erster Linie Fahrräder, Roller und das Gokart, die täglich von den Kindern im Hof oder Park stark genutzt werden. Aber auch das Gartenor, das Trampolin, die Räder des Grills oder der Billardtisch brauchten schon meine Hilfe.
Warum engagierst du dich seit der Eröffnung in Harburg?
Seit ich 2014 Rentner wurde, bin ich immer schon ehrenamtlich aktiv. Denn ich möchte dort helfen, wo das Leben anfängt. Wenn ich höre, dass jedes 5. Kind keine regelmäßige Mahlzeit Zuhause bekommt, so unterstütze ich Orte, die für Kinder hier Abhilfe schaffen. Neben dem zweimal wöchentlichen Engagement als Lesepate in einer Grundschule, kümmere ich mich aktuell um einen afghanischen Jungen, der ohne Eltern in Deutschland medizinisch behandelt wird und besuche ihn regelmäßig im Krankenhaus. Und dienstags bin ich in der ARCHE, weil auch hier das Leben anfängt.
Was motiviert dich wöchentlich in die ARCHE zu fahren?
Ich freue mich einfach, wenn die Kinder aller Altersklassen mich fröhlich mit „Bernhard“ begrüßen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Ehrenamtliche vom Lernort (schulische Begleitung) mir nett und fröhlich entgegenkommen. Eine positive Gemeinschaft finde ich hier vor.
Was sind für dich besondere Momente?
Es kommt ja auch vor, dass ich die privaten Räder der Kinder repariere. Dann sind die Eltern so sehr dankbar. Es gab einen Tag, in dem wir zwei Schüler hier hatten, die in der Schule nicht unterrichtet werden konnten. Ihnen habe ich gemeinsam mit einem Mitarbeiter zeigen können, wie man Gartengeräte reparieren, aus Altem Neues machen kann. Das war ein besonderer Moment.
Was würdest du dir für die ARCHE wünschen?
Für meinen Besuch würde ich mir eine zusätzliche zweite Person als Unterstützung wünschen. Und das alte Gokart ist kaum noch zu reparieren. Ein Moon Car, viel stabiler und für den täglichen, intensiven Gebrauch viel besser geeignet, wäre einfach super für die Kinder.
Das Gespräch führte Sibylle von Nerée, Freundeskreis Die ARCHE Hamburg e.V.